Das angestammte Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden ist ein Rechtsbegriff der das geografische bzw. administrative Gebiet beschreibt, in dem bestimmte Regelungen des Minderheitenschutzes Anwendung finden.
Mit dem Sorben/Wenden-Gesetz von 1994 wurde das angestammte Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden auf der Basis des Bekenntnisses als geografisches bzw. administratives Gebiet beschrieben, in dem bestimmte Regelungen des Minderheitenschutzes anzuwenden sind. Das Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden wurde mit der Gesetzesnovelle 2014 abschließend definiert und umfasst Kommunen, in denen ein Mindestmaß an zum Beispiel öffentlicher Zweisprachigkeit und sorbischen/wendischen Bildungsangeboten zu erkennen sind. Diese Kommunen sind der Raum, wo die deutsch-sorbische/wendische Zweisprachigkeit gelebt wird, und sich regionale Identität entfaltet.
Es handelt sich um die kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz sowie Gemeinden und Gemeindeteile in den Landkreisen Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße/Sprjewja-Nysa, in denen eine sprachliche oder kulturelle Tradition bis zur Gegenwart nachweisbar ist.
Der Landkreis Dahme-Spreewald liegt in Teilen im angestammten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet. Hierzu gehören die Gemeinden Schlepzig/Slopišća, die Stadt Lübben Spreewald/Lubin (Błota) mit den Ortsteilen Steinkirchen/Kamjena, Treppendorf/Rańchow, Radensdorf /Radom, Hartmannsdorf/Hartmanojce, Lubolz/Lubolce, Neuendorf/Nowa Wjas, die Gemeinde Märkische Heide/Markojska Góla mit den Ortsteilen Dollgen/Dołgi , Groß Leuthen/Lutol, Klein Leine/Małe Linje , Pretschen/Mrocna sowie folgende Orte im Amt Lieberose/Oberspreewald/Amt Luboraz/Górne Błota: Byhleguhre-Byhlen/Běła Góra-Bělin, Neu Zauche/Nowa Niwa, Spreewaldheide/Błośańska Góla mit den Ortsteilen Butzen /Bucyn, Laasow/Łaz, Sacrow/Zakrjow und Waldow/Waldow sowie die Gemeinde Straupitz (Spreewald)/Tšupc (Błota).
Für die Menschen die dort leben, ihre sorbische/wendische Tradition und Sprache pflegen, trägt der Landkreis eine besondere Verantwortung um diesen kulturellen Schatz für nachfolgende Generationen zu wahren.
